3D-Druck
Automobilindustrie und seine Auswirkungen
3D-Druck
Automobilindustrie und seine Auswirkungen
Die Revolutionierung der Automobilherstellung: 3D-Druck Automobilindustrie
Schnelleres Prototyping, reduzierte Kosten, erhöhte Präzision und individuelle Anpassungsfähigkeit - die Automobilindustrie entwickelt sich mit rasanter Geschwindigkeit weiter. 3D-Druck Autoteile ist das Schlagwort, das im Mittelpunkt der neuesten Trends steht und hohes Potenzial besitzt, globale Lieferketten zu verkürzen und gleichzeitig Produktionszeit und Ressourcen erheblich zu reduzieren.
Die möglichen Anwendungsbereiche sind vielfältig und reichen vom Drucken von Fertigungshilfsmitteln bis hin zu leichten Autoteilen.
In diesem Artikel bieten wir unseren Lesern und Leserinnen einen umfassenden Überblick über das Thema 3D-Druck Automobilindustrie, die neuesten Trends und gängige Anwendungen, aber auch mögliche Hindernisse, um das Potenzial der Industrie 4.0 vollständig ausschöpfen zu können.
3D-Druck Automobilindustrie und seine Vorteile
Der 3D-Druck revolutioniert die Prototyping- und Fertigungsprozesse in zahlreichen Branchen, wie z.B. den 3D-Druck in der Medizin, im Maschinenbau oder in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Denselben Trend erleben wir zur Zeit im Bereich 3D-Druck Autoteile.
Während Photopolymere ursprünglich nur für die Herstellung von Prototypen verwendet wurden, erleben wir im Moment einen Wandel hin zum Einsatz in einfachen Teilen der Innenausstattung wie Clips oder Lüftungsabdeckungen.
Branchenexperten sagen voraus, dass der Photopolymer Markt in naher Zukunft in der Lage sein wird, funktionelle mechanische Teile zur Verfügung zu stellen, deren Leistung und Haltbarkeit die erforderlichen Standards übertreffen werden. Schon heute tragen Photopolymere zur schnelleren Produktion von Prototypen bei und bringen dabei zahlreiche Vorteile wie geringere Kosten, eine höhere Präzision, nachhaltigere Prozesse und kundenspezifische Massanfertigung mit sich.
Schnelleres Prototyping
Prototyping ist in der Automobilindustrie besonders wichtig, da es sich über mehrere Phasen erstreckt, welche von der Design-Validierung, über die Vorfertigung bis hin zur eigentlichen Prototyping-Phase reichen. Die gängigsten Herstellungsverfahren sind Vakuumguss oder CNC-Fertigung, während der 3D-Druck hauptsächlich in der Anfangsphase des Herstellungsprozesses zum Einsatz kommt.
Beim 3D-Druck Automobilindustrie werden verschiedene 3D-Druck-Harze eingesetzt, um komplexe und gleichzeitig hochpräzise Arbeitsmodelle zu erstellen. Dies bietet den Automobilherstellern den Vorteil, in kurzer Zeit kleine Prototypen herzustellen und dabei die Kosten für teure Gussformen und Werkzeuge zu sparen. Darüber hinaus ermöglicht der schnelle Produktionsprozess Iterationen des ursprünglichen Designs, ohne dass zu viele Ressourcen verbraucht oder Materialien verschwendet werden.
Geringere Kosten
Die Investition in 3D-Drucker amortisiert sich in der Regel innerhalb weniger Monate, da die Dauer des herkömmlichen Prototyping-Prozesses in Verbindung mit Werkzeug- und Materialkosten sowie zahlreichen Iterationen viel Zeit und Ressourcen erfordert. Teure Werkzeuge oder Formen können zwischen mehreren Tausend und sogar Hunderttausenden Dollar kosten, während der 3D-Druck komplexe Formen und Geometrien ganz ohne zusätzliche Ausrüstung ermöglicht.
Neben dem Kostenfaktor bedeutet eine kürzere Markteinführungszeit auch, dass die Hersteller auf Marktveränderungen reagieren und neue Prototypen innerhalb von Stunden statt Tagen und Wochen einführen können. Insgesamt bietet der 3D-Druck eine grössere Flexibilität im Design, schnellere Bearbeitungszeiten sowie enorme Kosteneinsparungen, die bisher nicht möglich waren.
Höhere Präzision
Präzision in der 3D-Fertigung zeichnet sich durch die Fähigkeit des 3D-Druckers aus, auch feinste Details wiederzugeben. Automobilhersteller sind heutzutage in der Lage, bereits in den ersten Produktionsphasen komplizierte Designs herzustellen. Ford beispielsweise verwendet 3D-Drucker, um den Schriftzug bestimmter Automodelle zu entwerfen. Obwohl Software auch digitale Prototypen erstellen kann, bietet das gedruckte Muster immer ein noch klareres Bild.
Um eine hohe Präzision zu erzielen, sind modernste, hitzebeständige und widerstandsfähige Rohstoffe für 3D-Druck notwendig, da auch die Prototypen denselben Belastungen wie das Endprodukt standhalten müssen. Dazu zählen beispielsweise Witterungseinflüsse, starke Stösse oder die vom Motor ausgehende Hitze.
Nachhaltige Verfahren
Mithilfe von Photopolymeren im 3D-Druck können Automobilhersteller kostspielige Verfahren vollständig erneuern und gleichzeitig ihre Kosten und negativen Umwelteinflüsse reduzieren. Für die Automobilindustrie hergestellte Photopolymere erfüllen bereits wichtige Materialanforderungen wie FST- (Feuer, Smoke, Toxicity) und ESD-Zertifizierungen zur Gewährleistung elektrostatischer Entladung und sind hitze- und stossbeständig.
Ausserdem produziert der 3D-Druck deutlich weniger Abfall und ist in der Regel energieeffizienter als die herkömmliche Produktion. Die fertigen Teile sind darüber hinaus von geringem Gewicht und tragen dadurch zu einem niedrigeren Energieverbrauch jedes produzierten Fahrzeugs bei.
Massanfertigung
Der 3D-Druck Autoteile bietet die Möglichkeit der individuellen Gestaltung von Massenprodukten. Dies kann von einzelnen Komponenten bis hin zu komplett massgeschneiderten Fahrzeugdesigns reichen.
Wichtige Prüfteile wie z.B. Messgeräte können bereits heute selbst hergestellt werden und insgesamt steht firmenintern durch den 3D-Druck mehr Handlungsspielraum zur Verfügung. Dies spiegelt sich auch in optimierten Lieferketten wider. Höhere Individualisierung fördert zusätzlich die Kreativität der Ingenieure und führt zu besseren Ergebnissen in kürzerer Zeit. Die Anwendungsmöglichkeiten sind nahezu unendlich.
Anwendungen des 3D-Drucks im Automobildesign
Der 3D-Druck Automobilindustrie bietet eine Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten, die praktisch alle Bestandteile eines Fahrzeugs betreffen. Die folgenden Anwendungen gewähren einen Einblick in das grosse Potenzial, das der Bereich 3D-Druck Autoteile mit sich bringt.
3D-Druck von Altbauteilen
Wenn es um die Anfertigung von Altbauteilen geht, die nicht mehr ohne Weiteres zur Verfügung stehen, ist der 3D-Druck von unschätzbarem Wert. Originalteile sind nach dem Ende eines Produktionszyklus normalerweis nur auf dem Sekundärmarkt erhältlich, was die Suche nach den richtigen Ersatzteilen teuer und aufwändig machen kann. Dies kann insbesondere für Oldtimer und veraltete Modelle ausgesprochen nützlich sein.
Traditionell stehen Hersteller vor der Herausforderung, Kunden mit preisgünstigen Einzelteilen zu versorgen, für die keine entsprechenden Werkzeuge zur Verfügung stehen. Der 3D-Druck kann dieses Dilemma lösen und sogar kundenspezifische Änderungen und Verbesserungen ohne die erforderlichen Werkzeuge ermöglichen. Das digitale Modell kann einfach mit CAD-Software erstellt und sofort produziert werden, ohne Verzögerungen in der Lieferkette zu verursachen.
3D-Druck für den Leichtbau von Autoteilen
Der Begriff Leichtbau bezieht sich auf eine eigene Kategorie im Automobilbau, die darauf abzielt, leichtere Autos zu produzieren, ohne dabei Abstriche bei Leistung oder Sicherheit zu machen. Dies bringt mehrere Vorteile mit sich, wie z. B. geringere Emissionen und eine verbesserte Kraftstoffeffizienz. Die Entwicklung hochleistungsfähiger und gleichzeitig leichterer Teile ist ein komplizierter Prozess, der den Einsatz modernster Fertigungstechniken erfordert.
Der 3D-Druck Autoteile ist ein vielversprechendes Fertigungsverfahren, das es den Entwicklern ermöglicht, Leichtbaulösungen sowohl mit Kunststoffkomponenten als auch mit Verbundwerkstoffen zu entwickeln. Das Ergebnis sind komplexe Geometrien, die leichter sind als herkömmliche Teile, ohne dabei Kompromisse bei Leistung und Haltbarkeit einzugehen. Je nach Bauteil können auch Materialkosten eingespart werden.
3D-Druck für die digitale Lagerhaltung
3D-Druck Automobilindustrie ermöglicht es den Herstellern, eine digitale CAD-Bibliothek mit wichtigen Ersatzteilen zu erstellen, die je nach Bedarf produziert werden können. Dies hat den Vorteil, dass wesentlich kleinere Lagerhallen für gelagerte Ersatzteile benötigt werden und Betriebskosten dadurch erheblich gesenkt werden können.
Zusätzlich löst eine digitale Bibliothek das Problem mit den Altteilen, da alle Ersatzteile darin sofort zur Verfügung stehen und auf Nachfrage gedruckt werden können. Somit könnten die Anzahl und Grösse von Lagerhäusern weltweit reduziert werden.
3D-Druck für massgeschneiderte Werkzeuge
Während eine digitale Bibliothek das Problem der Lagerung, Produktion und Bereitstellung regulärer Bauteile löst, können anhand des 3D-Drucks vollständig massgeschneiderte Teile erstellt und der gesamte Produktionsprozess beschleunigt werden.
Mittels 3D-Druck lassen sich kundenspezifische Werkzeuge wie Halterungen, Schablonen und Gussformen herstellen, was bereits heute zu den bewährten Verfahren zählt. So stellen beispielsweise die Automobilwerke von Toyota in Europa Positioniervorrichtungen, Spannvorrichtungen und 3D-gedruckte Dichtungen zum Schutz ihrer Motorenteile her. Die Hersteller können dadurch den Iterations- und Testprozess beschleunigen, sodass innerhalb kürzester Zeit mehrere Versionen produziert werden können.
3D-gedruckte Gussformen
In der traditionellen Fertigung ist bei der Herstellung von Formen ein hohes Mass an Ressourcen notwendig. Gleichzeitig gibt es jedoch nur eine sehr geringe Flexibilität, Änderungen an bereits entworfenen Formen vorzunehmen. Die Kosten für solche Gussformen sind beträchtlich und können bei mehreren Tausend bis Hunderttausenden Dollar liegen. Für die Produktion der verschiedenen Komponenten eines Autos werden Dutzende solcher Formen benötigt.
Durch den 3D-Druck kann dieser bisher teure Prozess optimiert werden, indem nur ein Bruchteil der Ressourcen verbraucht wird. Zudem können 3D-gedruckte Formen für eine Vielzahl an Materialien wie z.B. Kunststoffe oder Metalle verwendet werden. Darüber hinaus sind Designer in der Lage, weitere Iterationen vorzunehmen, wenn die Formen bereits fertig sind.
3D-gedruckte Fertigungsmittel
Bei Fertigungsmitteln handelt es sich um Werkzeuge, Halterungen, Formen und eine breite Palette anderer Vorrichtungen, die zur Verbesserung des Fertigungsprozesses und damit verbundener Prozesse wie der Qualitätskontrolle eingesetzt werden. Obwohl Fertigungsmittel einem anderen Zweck als reguläre Autoteile dienen, müssen sie dennoch ähnliche Qualitätsstandards erfüllen, wie z. B. Zuverlässigkeit, Effektivität und Sicherheit.
Der 3D-Druck von Fertigungsmitteln bietet die gleichen Vorteile wie der 3D-Druck Autoteile: Prozessingenieure verfügen über mehr Flexibilität, einzelne Komponenten zu entwerfen, zu erstellen und zu iterieren, um alle Phasen des Herstellungsprozesses zu optimieren. Dies verbessert die Effizienz und die Genauigkeit und reduziert den Zeitaufwand und die Kosten des gesamten Prozesses.
Herausforderungen: die potenziellen Hürden und Grenzen im 3D-Druck Automobilindustrie
Der 3D-Druck in der Automobilindustrie hat ohne Frage eine vielversprechende Zukunft und wird die Fertigungsprozesse weltweit vereinfachen und optimieren. Da der 3D-Druck allerdings erst wenige Jahrzehnte alt ist und einer jahrhundertelang optimierten und bewährten Fertigung gegenübersteht, gibt es noch einige Hürden zu überwinden.
Das grösste Hindernis sind wahrscheinlich die Einschränkungen bei der Materialverwendung. Bisher ist der 3D-Druck nicht in der Lage, einige der traditionell verwendeten Materialien zu verarbeiten und ist daher in seinen Anwendungsmöglichkeiten eingeschränkt. Ausserdem stehen der Herstellung kleinerer Modelle sämtlicher Komponenten oft die Grössenbeschränkungen der Drucker im Weg.
Fazit: 3D-Druck Automobilindustrie in der Zukunft
Der 3D-Druck in der Automobilindustrie hat das Potenzial, eine mehrere Jahrzehnte alte Branche zu revolutionieren. Lagerhäuser und Ersatzteile können weltweit durch ein zentralisiertes digitales Lager sowie durch lokale 3D-Drucker ersetzt werden. Globale Lieferketten können auf einen Bruchteil des heutigen Standes reduziert werden, während die Ressourcen und die Zeit bis zur Markteinführung drastisch gesenkt werden.
Die Kunden werden in der Lage sein, anstelle von Einheitslösungen massgeschneiderte Fahrzeuge zu bestellen, die den individuellen Vorlieben und Budgets entsprechen. Der 3D Druck Autoteile schlägt daher ein neues Kapitel der Individualisierung auf und bringt die Industrie 4.0 mit kürzeren Markteinführungszeiten, neuen kreativen Impulse und massgeschneiderten Lösungen voran.
Ihr persönlicher Kontakt
Christopher Cocklan
3D Printing Business Development Manager EnergyCuring
RAHN USA Corp.